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Achtung: Zucker schwächt den Darm!

Wer zu viel Zucker isst, bringt die Bakterien in seinem Darm durcheinander. Das kann schnell zu einer unerkannten Darmentzündung führen. Zu viel Süßes und schwere Kost kurbeln zudem die Produktion von Magensäure an.

Wie wirkt Zucker auf den Darm?

Blähungen, Krämpfe, Durchfall oder Verstopfung. Viele Menschen kämpfen regelmäßig mit einem oder mehreren dieser Probleme. Die Ursachen sind vielfältig: Stress, Magen-Darm-Infektionen, Mikroentzündungen oder zu viel Zucker sind mögliche Auslöser. Viele Menschen stellen fest, dass ihre Magen-Darm-Probleme häufig nach bestimmten Lebensmitteln auftreten.

Süßigkeiten, Fast Food und reichhaltige Hausmannskost stehen dabei ganz oben auf der Liste der Übeltäter. Diese “westliche Ernährung” ist in der Regel reich an potenziell ungesunden Fettsäuren und Zuckern und arm an gesunden pflanzlichen Fasern und Inhaltsstoffen.

Vor allem Zucker scheint zunehmend zum Problem zu werden. Das ist eigentlich gut verständlich: Denn „Du bist, was Du isst“. Das gilt auch für die Bakterien im Darm, die in ihrer Gesamtheit als Darmmikrobiom bezeichnet werden. Von ihnen gibt es gute und schlechte. Füttern wir die falschen, vermehren sich diese und haben negative Auswirkungen auf das Darmmikrobiom und somit auf unsere Gesundheit. Das Problem: Die “falschen” Bakterien lieben Zucker!

So hat eine Studie herausgefunden, dass eine hohe Zuckeraufnahme das Mikrobiom aus dem Gleichgewicht bringen kann. Die entzündungsfördernden Eigenschaften erhöhen sich und die Immunität der Darmschleimhaut gegen Krankheitserreger verringert sich. Da gute Bakterien, der Bestandteil einer gesunden und natürlichen Darmflora sind, schädliche Bakterien daran hindern, sich auszubreiten, beugt eine gesunde Darmflora Entzündungen im Darm vor. Verschiebt sich dieses Gleichgewicht, kann beispielsweise eine Darmentzündung die Folge sein. Die Symptome einer Darmentzündung ähneln denen des Reizdarms: Krämpfe, Durchfall und Blähungen sowie Fieber als Anzeichen der Entzündung sind mögliche Beschwerden.

Wenn der Darm auf Zucker empfindlich reagiert, warum dann auch auf Fast Food und andere reichhaltige Gerichte?

Ganz einfach: Wenn von Zucker oder süßem Geschmack die Rede ist, ist nicht nur der klassische Haushaltszucker (Saccharose) gemeint, sondern auch Milchzucker (Laktose), Fruchtzucker (Fruktose) oder der Zuckeraustausch Sorbit (Bezeichnung “E420”). Fruktose wird zum Beispiel in vielen industriell hergestellten Lebensmitteln verwendet. Auch wenn diese gar nicht süß schmecken, kann ein Blick auf die Inhaltsangabe hilfreich sein – fast überall finden sich versteckte Zucker. Die industriell verarbeitete Fruktose wird übrigens nicht aus Früchten hergestellt, sondern überwiegend aus Mais, weshalb Mais-haltige Produkte oft auch nicht vertragen werden.

Wer Fruchtzucker nicht verträgt, sollte auch Sorbit vermeiden, da beide im Körper über die gleichen Stoffwechselwege abgebaut werden. Milchzucker wiederum steckt nicht nur in Milchprodukten, wie es der Name vermuten ließe. Es wird auch zahlreichen industriell hergestellten Lebensmitteln zugesetzt – zum Beispiel als Geschmacksstoff in Schokolade oder als Aromaträger in Backmischungen. Sogar bei der Fleisch- und Wurstwarenherstellung wird Laktose eingesetzt. Wer bestimmte Zuckerarten nicht verträgt, muss also beim Einkauf eine regelrechte Detektivarbeit leisten.

Zu viel Zucker – auch für den Magen ein Problem?

Die falsche Ernährung schadet nicht nur dem Darm. Sie sorgt schon weiter oben im Verdauungstrakt für Probleme. So können Fast Food, „schwere Kost“ aber auch Zucker die Produktion der Magensäure ankurbeln. Passiert das nur kurzzeitig, ist das in der Regel unproblematisch. Bei dauerhafter ungesunder Ernährung kann es jedoch zu einer chronischen Übersäuerung des Magens kommen, die unter Umständen auch zu Krankheiten wie Magenschleimhautentzündung, Magen- und/oder Zwölffingerdarmgeschwüren führen können.

Zu viel Zucker in der Nahrung kann zudem die Erschlaffung des unteren Speiseröhrenschließmuskels (Ösophagussphinkter) begünstigen. Das kann die Refluxkrankheit auslösen, deren bekanntestes Symptom Sodbrennen ist. Wie genau der Zucker für die Erschlaffung des Muskels sorgt, hängt wieder mit dem Darm zusammen. Ursache ist laut einer Studie die Verwertung von Kohlenhydraten, also von Zuckerarten, durch Bakterien im Dickdarm. Bei ihrer Zersetzung bilden sich Gase. Diese Gase verändern die Beweglichkeit des Darmtraktes und führen so zur Erschlaffung des Ösophagussphinkters.

In der Studie wurde außerdem festgestellt, dass durch den hohen Zuckerkonsum im Darm ein spezielles Hormon (GLP-1) vermehrt freigesetzt wird, das für eine stärkere Insulinausschüttung sorgt. Das Hormon Insulin bewirkt, dass der Blutzuckerspiegel sinkt, indem der konsumierte Zucker verstärkt in die Zellen aufgenommen wird. Allerdings sorgt laut einer weiteren Studie die Freisetzung von GLP-1 auch für die häufigere Öffnung des Speiseröhren-Schließmuskels. Dadurch kann Magensäure leichter in die Speiseröhre aufsteigen, was Sodbrennen zur Folge hat.

Wie helfen Probiotika bei Gesundheitsproblemen durch Zucker?

Was also tun? Nicht immer ist es möglich, komplett auf Zucker zu verzichten. Manch einer möchte auch das Naschen nicht bleiben lassen. Dann kann es jedoch helfen, auf „gesunde Süßigkeiten“ umzusteigen – gesund hier im Sinne von zuckerarm. Denn wirklich gesund sind Süßigkeiten nicht. Fehlender Zucker wird meist durch Fett als Geschmacksträger ersetzt. Und Fett beschert in größeren Mengen ebenfalls Verdauungsprobleme. Einen geringen Zuckeranteil hat beispielsweise Bitterschokolade mit einem Kakaoanteil von 70 Prozent. Gesunde Snacks sind außerdem Nussmischungen oder zuckerfreie Kekse.

Parallel zur Reduzierung des Zuckerkonsums kann es helfen, die gesunde Darmfunktion durch Probiotika zu unterstützen. Medizinische Probiotika enthalten idealerweise lebende Mikroorganismen, die auch natürlich im Darm vorkommen. Probiotika unterstützen die guten Darm-Bakterien dabei, sich wieder zu vermehren und die schlechten, durch Zucker verwöhnten Bakterien, zu bekämpfen. In einer Studie zeigte beispielsweise der E. coli-Stamm Nissle eine gute Wirkung bei Patienten mit Magen-Darm-Infektionen – die Durchfallsymptomatik besserte sich deutlich.

TIPP:

Mit dem mit medizinischem Hochleistungs-Probiotikum Darmentzündungen vorbeugen

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