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Warum Corona auf Magen und Darm schlägt

Husten, Fieber, Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns – diese Symptome bei Corona sind bekannt. Dass das neuartige SARS-CoV-2-Virus auch Durchfall verursachen kann, ist weit weniger verbreitet.

Die Krankheit Covid-19 (im Volksmund “Corona” genannt) wird durch das neue Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelöst. Sie ist mehr als nur eine Atemwegserkrankung. Langzeitfolgen (Long-Covid) der Infektion können in nahezu allen Bereichen des Körpers auftreten. Auch die akute Krankheit beschränkt sich nicht immer nur auf die Atemwege.

Corona und Durchfall – wie oft kommt das vor?

Klar ist, dass die meisten Menschen, die sich mit Corona infizieren, überwiegend Atembeschwerden und klassische Symptome einer Infektion zeigen: Husten, Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, Schnupfen und Halsschmerzen. Allerdings zeigte sich schon bei den ersten Corona-Fällen in China, dass ein Teil der Patienten auch mit Magen-Darm-Beschwerden zu kämpfen hatte: Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

Eine frühe Studie aus Januar und Februar 2020 untersuchte Beschwerden und Symptome von 204 Corona-Patienten. Ergebnis: Rund die Hälfte litt zu Beginn der Erkrankung auch unter Verdauungsbeschwerden (Appetitlosigkeit, Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen) – ohne die Appetitlosigkeit, die kein typisches Magen-Darm-Symptom ist, waren es noch 38 Patienten.

Ein Drittel von ihnen litt unter starkem Durchfall. Verschlechterte sich die Erkrankung, verschlimmerten sich meist auch die Verdauungssymptome. Weitere Studien zeigten, dass Verdauungsprobleme bei Patienten mit Covid-19 keine Seltenheit sind.

Eine Auswertung mehrerer Studien kam zu dem Ergebnis, dass bei etwa 18 Prozent aller Patienten zusätzlich zu den klassischen Infektionssymptomen starker Durchfall auftritt. 16 Prozent der Erkrankten zeigten demnach ausschließlich Magen-Darm-Symptome und weder Husten noch Fieber. Für das Robert-Koch-Institut (RKI) gehören Durchfall, Erbrechen und Übelkeit deswegen zu den “weiteren Symptomen”, die neben oder alternativ zu den Hauptsymptomen auftreten können.

Gibt es eine Risikogruppe für Corona-Durchfall?

Eine direkte Risikogruppe lässt sich aktuell nicht ausmachen. So waren etwa die Erkrankten der ersten Studien aus China im Mittel knapp 53 Jahre alt. Auch eine Analyse aus New York, das in der ersten Phase der Pandemie stark betroffen war, konnte keine Risikogruppe identifizieren. Die untersuchten Patienten waren hier durchschnittlich 59 Jahre alt. Rund die Hälfte hatte Magen-Darm-Symptome.

Studienergebnisse liefern jedoch Hinweise, dass Patienten mit schwerer Covid-19-Erkrankung häufiger von Durchfall betroffen sind, als solche mit leichtem Verlauf. Das könnte auch bedeuten, dass zum Beispiel ältere Menschen ein höheres Risiko für Durchfall haben, da sie öfter schwer erkranken.

Unklar ist auch, ob Durchfall ein frühes Anzeichen für eine schwere Corona-Erkrankung sein kann. Bislang konnten Experten nur beobachten, dass er bereits vor den ersten Atemwegsbeschwerden auftreten kann, aber auch danach.

Sicher ist, dass sich das Coronavirus SARS-CoV-2 im Stuhl nachweisen lässt – sowohl bevor die Patienten Symptome entwickeln, als auch noch über Wochen nach der Erkrankung. Diese Erkenntnis führt übrigens zu Überlegungen, mittels Abwasseruntersuchungen herauszufinden, ob es in einem Einzugsgebiet viele Patienten mit Corona gibt. So könnte auf diesem Weg quasi ein Frühwarnsystem installiert werden.

Warum ist Durchfall bei Corona gefährlich?

Grundsätzlich ist Durchfall immer ein Gesundheitsrisiko, wenn er länger als drei Tage anhält. Es besteht die Gefahr eines Flüssigkeitsmangels (Dehydrierung), weshalb man bei Durchfall viel trinken sollte. Durch den vermehrten Flüssigkeitsverlust verliert der Körper zudem wichtige Mineralstoffe. Von einer Dehydrierung sind in den meisten Fällen ältere Menschen und kleine Kinder betroffen.

Darüber hinaus kann es passieren, dass aufgrund des Durchfalls Medikamente nicht mehr ausreichend in den Körper aufgenommen werden. Ihre Wirkung tritt dann nicht oder nur sehr verzögert ein.

Bei einer Corona-Infektion kann es sein, dass der Durchfall vor den typischen Corona-Symptomen auftritt. Betroffene bringen das Darmproblem dann nicht mit der Erkrankung in Verbindung. Das gilt vor allem für Menschen, bei denen der Durchfall nach einer Reise in ein Risikogebiet auftritt oder die ein Risikokontakt hatten. Sie sollten bei plötzlichem Durchfall auch an eine mögliche Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus denken.

Darüber hinaus schwächt Durchfall den Körper insgesamt. Auch Viren haben dann leichteres Spiel. Bei einer schweren Corona-Infektion kann das zusätzliche Probleme verursachen. Denn in einem geschwächten Körper können sie sich potenziell leichter ausbreiten.

Apropos Verbreitung: Für eine Ansteckung und Verbreitung über den Stuhl müssten die Viren übrigens vermehrungsfähig sein. Das konnten Wissenschaftler in Studien bisher nicht eindeutig nachweisen. Ganz auszuschließen ist es nicht. Um eine Ansteckung auf diesem Weg definitiv zu vermeiden, sollte die Hygiene bei Covid-19-Patienten mit Durchfall besonders groß geschrieben werden – insbesondere, wenn noch weitere Personen im selben Haushalt leben.

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