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Wie Corona unser Darmmikrobiom und Lungenmikrobiom beeinflussen kann

In Zeiten von Corona gibt es Möglichkeiten, sich vor einer Ansteckung zu schützen – vor allem die AHA-Regeln. Doch auch ein starkes Immunsystem ist wichtig.

Warum wirkt sich Corona im Darm aus?

Nach mehr als einem Jahr Corona-Pandemie ist bekannt, dass viele Patienten nicht nur an Atemwegsbeschwerden leiden, sondern auch Symptome im Magen-Darm-Trakt zeigen. Es kristallisierte sich im Lauf der vergangenen Monate heraus, dass Betroffene, die nicht nur unter Atemwegsbeschwerden sondern auch unter Durchfall und Verdauungsproblemen litten, häufiger einen schwereren Krankheitsverlauf hatten.

Das liegt unter anderem daran, dass das Coronavirus (SARS-Virus) sich im Darm über einen langen Zeitraum vermehren kann. Denn es findet in den Zellen der Darmschleimhaut viele passende Rezeptorzellen, um dort anzudocken und sich anschließend beliebig zu vermehren. Zudem greift das Virus in das Botensystem der Darmzellen ein und bremst so die Immunantwort.

Wie hängen das Immunsystem und die Darmflora zusammen?

Darin könnte die Erklärung liegen, warum Patienten mit Magen-Darm-Symptomen häufiger schwerere Corona-Verläufe aufweisen. Zum Hintergrund: 80 Prozent unserer Immunzellen befinden sich im Darm. Sie werden bei ihrer Arbeit von den Bakterien des Darms, dem sogenannten Darmmikrobiom, unterstützt. Die Zusammensetzung des Mikrobioms ist mitentscheidend für unsere Gesundheit. Kippt das Gleichgewicht unter den mehr als 1.000 Bakterienarten, wirkt sich das negativ auf die Gesundheit aus.

Es kommt zu einer Form von Artensterben im Darm – potenziell krankmachende Bakterien verdrängen die guten, gesundheitsfördernden Bakterien. Gründe dafür gibt es mehrere. Infektionen (auch solche mit dem Virus SARS-CoV-2), aber auch Hygiene, Ernährung und Medikamente. Unser Artikel: „Wie Corona die Darmflora stört“ zeigt die möglichen Auswirkungen einer Infektion. So wirken sich beispielsweise Antibiotika, aber auch einige Antidepressiva und Antipsychotika negativ auf die Darmflora aus.

Schon seit vielen Jahren stellen Wissenschaftler fest, dass die Artenvielfalt im Darm immer mehr abnimmt. Häufige Antibiotikagaben schon bei leichten Infekten, städtisches Leben und übertriebene Hygiene werden als Ursachen vermutet. Die aktuelle Corona-Pandemie verschärft dieses Problem – zu diesem Schluss kam eine Gruppe kanadischer Forscher der Universität von British Columbia.

Laut ihren Untersuchungen überschneidet sich die Pandemie mit dem jahrzehntelangen Rückgang der Bakterien-Vielfalt im Darm. Die aktuellen Kontaktbeschränkungen, die physische Trennungen mit sich bringen, Reiseverbote sowie die verstärkte Nutzung von Desinfektionsmitteln und Schutzausrüstung könnten den Verlust von Mikroorganismen noch verstärken.

Denn die Maßnahmen verhindern auch den Kontakt zu Keimen, die das Immunsystem fördern. Diese Auswirkungen können von Land zu Land unterschiedlich sein, je nachdem wie die Maßnahmen gegen das Coronavirus aussehen.


Was hat es mit der Darm-Lungen-Achse auf sich?

Mit der Verringerung der Artenvielfalt im Darm kann auch eine Schwächung des Immunsystems einhergehen. Das ist bei Patienten mit einer Corona-Infektion vor allem deshalb problematisch, weil der Darm zusätzlich die Lunge schützt. Man spricht von der sogenannten Darm-Lungen-Achse. Ein gutes Beispiel für dieses Zusammenspiel ist die Entwicklung von frühkindlichem Asthma. Kinder, die auf einem Bauernhof aufwachsen, sind weitaus seltener davon betroffen. Man geht davon aus, dass der Aufenthalt in der ländlichen Umgebung mit vielen Tieren die Kinder mit Keimen in Berührung bringt, die mit dem Darmmikrobiom interagieren und dadurch einen schützenden Effekt herbeiführen.

Die Darmbakterien stellen Stoffwechselprodukte her, die über das Blut in die Lunge gelangen und dort positiv auf die Lungenflora wirken. Die Lunge hat also ein eigenes Mikrobiom, dass eng mit dem Mikrobiom im Darm verknüpft ist. Ist die Darmflora aus dem Gleichgewicht, kann folglich auch das Mikrobiom in der Lunge durcheinander geraten und so anfälliger für Krankheiten werden.

Um die Vielfalt des Mikrobioms auch in der Lunge zu erhalten, ist es deshalb wichtig, den Darm zu schützen. Ist die Darmflora im Gleichgewicht – sind also die guten Bakterien deutlich in der Überzahl – haben es die Darmzellen einfacher, das Immunsystem intakt zu halten.


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