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Sodbrennen: Verdruss nach Grillgenuss

Sodbrennen – auch Reflux genannt – entsteht, wenn die Magensäure zurück in die Speiseröhre fließt. Dann macht sich ein unangenehmes Brennen bemerkbar. Eine der Hauptursachen: Zu üppiges Essen.

Warme Sommerabende, Treffen mit Freunden – so verbringen viele Menschen gerne ihre Freizeit. Es wird gemeinsam gegrillt: mit Würstchen, Steaks, Burgern, dazu Nudel- und Kartoffelsalat, Brot, ein kühles Bier, ein Glas Wein oder Zitronenlimonade und zum Abschluss noch einen Espresso und den beliebten „Absacker“. Ein schöner Abend – würde sich nicht bald danach ein unangenehmes Brennen hinter dem Brustbein melden: Sodbrennen.

Es tritt besonders häufig nach einer üppigen Mahlzeit auf. Saures Aufstoßen und der unangenehme Druck hinter dem Brustbein sind typische Symptome von Sodbrennen. Sodbrennen entsteht, weil die Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt. Isst man sehr spät am Abend, kann es sogar passieren, dass die Säure in der Nacht bis in den Mund zurückfließt.

Was sind die Ursachen von Sodbrennen?

Brennen und Aufstoßen sind nur Symptome. Die Ursache für das Zurückfließen der Magensäure in die Speiseröhre ist oft die falsche Ernährung. Aber auch Stress, bestimmte Medikamente oder Erkrankungen wie ein Zwerchfellbruch können dahinterstecken. Schwangere leiden ebenfalls häufiger an Sodbrennen.

Wenn der unangenehme Reflux – wie der Rückfluss von Magensäure auch genannt wird – regelmäßig auftritt, sprechen Ärzte von der Refluxkrankheit (Refluxösophagitis).

Wer nur ab und zu nach dem besagten Grillabend oder der Familienfeier unter Sodbrennen leidet, muss sich keine Sorgen machen. Wer dieses Problem jedoch häufiger hat, sollte vom Arzt abklären lassen, was genau die Ursache ist. Meistens sind auch Stimmbänder und Rachenschleimhaut durch den wiederholten Säurekontakt gereizt, was sich zusätzlich durch Husten, häufiges Räuspern und Heiserkeit bemerkbar macht.

Mehr zur Diagnose von Reflux erfahren Sie in unserm Beitrag: Sodbrennen: Feuer aus dem Magen.

Warum fließt die Magensäure zurück?

Grund für den Reflux von Säure ist in schwereren Fällen ein Zwerchfellbruch oder eine Erschlaffung des Schließmuskels am Ende der Speiseröhre (Ösophagussphinkter). Bei gelegentlichem Sodbrennen liegt es meist daran, dass einfach zu viel Magensäure produziert wird.

Und das wiederum liegt am Essen. Einige Lebensmittel erhöhen von Natur aus das Risiko, Sodbrennen auszulösen. Sie reizen den Magen und steigern die Säureproduktion. Und je saurer das Milieu im Magen und je größer die Menge an Magensäure, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass die Säure aufsteigt. Die entsprechenden Lebensmittel lassen sich grob in vier Gruppen gliedern:

  • FETTREICHE ERNÄHRUNG: Frittiertes, fettes Fleisch oder Wurst, Mayonnaise und Sahnesaucen sowie fetthaltige Backwaren wie Torten mit Buttercremefüllung oder Croissants schmecken lecker, liegen aber im wahrsten Wortsinn schwer im Magen – der Körper braucht mehr Magensäure, um sie zu verdauen.
  • SÄURELIEFERANTEN: Manche Lebensmittel bringen die Säure schon von Haus aus mit. Dazu zählen Zitrusfrüchte (auch gepresst als Saft oder im Obstsalat) sowie essighaltige Saucen wie Vinaigrette. Auch besonders säurehaltige Weine wie Riesling oder Silvaner und kohlensäurehaltige Softdrinks sind fast schon Garanten für anschließendes Sodbrennen.
  • FÖRDERER DER SÄUREPRODUKTION: Neben den Lebensmitteln, die selbst Säure mitbringen, gibt es solche, die die Produktion der Magensäure stärker ankurbeln als andere. Dazu zählen Kaffee, Alkohol, scharfe Gewürze und Süßigkeiten.
  • ALLES, WAS LANGE IM MAGEN LIEGT: In diese Gruppe gehören alle Hülsenfrüchte, die meisten Kohlsorten, frisch gebackenes Brot, Backwaren aus Hefeteig sowie Zwiebeln. Lebensmittel, die besonders lange im Magen verweilen, bescheren ihm viel Arbeit, für die er entsprechend Säure produziert.

Wirft man einen Blick auf diese Liste, scheint der nächste Grillabend mit Freunden passé zu sein. Denn kaum etwas, was bei solchen Gelegenheiten aufgetischt wird, steht nicht auf der Liste. Seien es die fetthaltigen Würstchen, die Mayonnaise im Nudelsalat oder die Zwiebeln auf dem Burger. Aber es muss ja nicht der komplette Verzicht sein.

Wer weiß, dass er zu Sodbrennen neigt, genießt vielleicht das Steak mit dem Nudelsalat, verzichtet aber auf Bier, Wein oder auf das frischgebackene Brot. Schon mit nur einigen Einschränkungen kann man möglichem Sodbrennen vorbeugen.

Gibt es Hausmittel gegen Sodbrennen?

War das Abendessen doch zu üppig, stellt sich häufig die Frage „Was tun gegen das Sodbrennen?“. So mancher schwört auf Hausmittel wie Bananen oder Nüsse, die einen Teil der überschüssigen Magensäure neutralisieren sollen. Das funktioniert oft nur eingeschränkt oder dauert zu lange.

Auch Natron wird als Hausmittel gegen Sodbrennen empfohlen. Es muss zur Einnahme in Wasser eingerührt werden, wobei Kohlendioxid entsteht. Das Gas erhöht den Druck im Magen und kann so den gegenteiligen Effekt bewirken – es gerät noch mehr Magensäure in die Speiseröhre.

Besser zum Neutralisieren der Säure sind ein Glas lauwarmes Wasser und der bewährte Verdauungsspaziergang, der den Weitertransport der Nahrung in den Darm fördert. Wer zu nächtlichem Sodbrennen neigt, kann den Oberkörper zum Schlafen leicht hochlagern. Ideal ist es, auf späte Mahlzeiten zu verzichten und mindestens drei Stunden vor dem Zubettgehen keine schweren oder üppigen Speisen zu sich zu nehmen.

Wer unter einer diagnostizierten Refluxkrankheit leidet, sollte Hausmittel nur unterstützend anwenden und besser auf vom Arzt empfohlene Produkte setzen. Wer ab und zu unter Sodbrennen leidet und einen schnellen Effekt benötigt, kann zu freiverkäuflichen Medikamenten aus der Apotheke greifen.

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