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Reisedurchfall – wenn Montezumas Rache zuschlägt

Auch wenn man noch so vorsichtig ist, kommt es auf Reisen häufig zu Durchfall. Nicht nur in tropischen Reisezielen ist der Reisedurchfall keine Seltenheit. Was man tun kann, wenn alle Maßnahmen der Vorbeugung nicht geholfen haben.

Auf Reisen ist er das bekannteste Problem: Durchfall. Es gibt einige wichtige Maßnahmen, wie man Reisedurchfall vorbeugen kann. Doch manchmal nützt die beste Prävention nichts – und Montezumas Rache schlägt zu.

Welche Ursachen kann Durchfall auf der Reise haben?

Am häufigsten ist der lebensmittelbedingte Durchfall, also die Infektion mit Viren oder Bakterien über das Essen. Denn in vielen sehr warmen, subtropischen und tropischen Ländern sind die Hygienestandards bei der Zubereitung von Lebensmitteln oft schwierig einzuhalten oder anders als in unserem täglichen Leben.

Durchfall-verursachende Keime vermehren sich in diesen klimatischen Räumen rasant. Aber auch Infektionen mit z.B. Parasiten können Reisedurchfall verursachen. Besonders oft treten Infektionen mit Noroviren (nicht selten auf Kreuzfahrtschiffen), Rotaviren, Salmonellen oder Kolibakterien auf. Meist vergeht Durchfall im Urlaub von selbst – zumindest, wenn unverträgliches Essen der Grund ist und keine Infektion mit Keimen. Nach durchschnittlich drei Tagen ist in der Regel alles wieder in Ordnung.

HINWEIS:

Vor allem in Ländern mit schlechter Trinkwasserversorgung ist eine Infektion mit Cholera möglich. Verbreitet ist die Krankheit vor allem in Mittelamerika, im Norden Südamerikas, in Teilen Afrikas sowie in Nord- und Südost-Asien. Wer einen längeren Aufenthalt in diesen Regionen plant, sollte sich vorab um eine Cholera-Impfung kümmern. Die Schluckimpfung schützt zu 85 Prozent vor einer Infektion.

Im Urlaub mit Durchfall zum Arzt?

Treten länger als drei Tage und öfter als drei Mal pro Tag flüssige oder wässrige Durchfälle auf, besteht unbedingt Handlungsbedarf. Bei Kleinkindern und älteren Menschen sowie Schwangeren gilt es noch früher zu handeln – denn bei ihnen ist das Risiko eines Durchfall-bedingten Flüssigkeitsmangels (Dehydrierung) besonders hoch. Ein Arztbesuch ist ebenfalls unabdingbar, wenn zusätzlich zum Durchfall Blut oder Schleim im Stuhl zu sehen sind. Sind Bakterien die Ursache, wird der Arzt gegebenenfalls ein Antibiotikum verschreiben.

Vor der Reise sollte man bedenken, dass die gesundheitliche Versorgung in vielen Ländern nicht mit der in Deutschland vergleichbar ist. Und vielerorts außerhalb von Europa muss die Arztbehandlung vor Ort bar bezahlt werden. Eine zusätzliche Auslandsreisekrankenversicherung deckt Lücken des gesetzlichen Versicherungsschutzes ab. Der Arzt der Wahl sollte auch im Reiseland ein Allgemeinmediziner sein, der im Zweifelsfall an ein Krankenhaus verweisen kann. Wer sich nicht auskennt, bekommt in den meisten Fällen Hilfe an der Rezeption des Hotels. Dort besteht auch die Möglichkeit, sich bei sprachlichen Barrieren unterstützen zu lassen.

Durchfall selbst behandeln – was ist zu beachten?

Leichter Durchfall lässt sich selbst behandeln. Das wichtigste: viel trinken, um der Dehydrierung (Wasserverlust) vorzubeugen. Das ist vor allem beim „normalen“ Reisedurchfall die beste Maßnahme. Ideal sind Tees oder zuckerhaltige Limonaden. Letztere sind bei Fernreisen eine Alternative zu Fruchtsaft-Schorlen, auf die man in manchen Ländern aus Hygienegründen besser verzichtet. Limonaden helfen zwar nicht gegen den Durchfall, versorgen den Körper aber mit Energie in Form von Zucker.

ACHTUNG:

Trotz aller Mythen ist Cola kein Mittel gegen Durchfall! Im Gegenteil – das enthaltene Koffein regt die Darmtätigkeit zusätzlich an, was gerade bei Kindern nicht ohne Risiken ist.

Ebenfalls gut sind – falls greifbar – der klassische Kamillentee oder auch Pfefferminztee. Gezuckert haben sie einen ähnlichen Effekt wie die Limonade. Das Wasser für die Teezubereitung sollte unbedingt einmal gut abgekocht werden, sonst führt man dem Körper im Zweifelsfall noch weitere Keime zu.

Bei starkem Durchfall bieten sich Elektrolytlösungen an, die man jedoch in der Apotheke kaufen muss. Die Verfügbarkeit ist nicht in jedem Land gegeben. Elektrolyte gibt es aber auch in Pulverform, die problemlos in der Reiseapotheke Platz finden und vor allem bei Fernreisen nicht fehlen sollten.

Sinnvolle Medikamente gegen Durchfall

Der Wirkstoff Loperamid stoppt den Durchfall, indem er die Darmtätigkeit verlangsamt. Das hat zwar schon so manchem den Urlaub gerettet, doch ist der Wirkstoff mit Vorsicht zu betrachten. Je nachdem, welche Ursache der Durchfall hat, kann Loperamid auch schädlich sein. Denn letztlich hat der Durchfall die Funktion, Erreger oder Giftstoffe schnellstmöglich wieder aus dem Körper zu befördern.

Stoppt man die Darmtätigkeit, verhindert man also auch, dass der Darm mögliche Durchfallverursacher wieder loswerden kann. Wer natürlich als Rucksacktourist irgendwo im nirgendwo ist, kann auf Wirkstoffe wie Loperamid nicht immer verzichten. Allerdings empfiehlt es sich, solche Medikamente nicht länger als ein bis zwei Tage einzunehmen.

Eine sehr gute & schonende Alternative sind Probiotika.

Probiotika sind Mikroorganismen, die zur gesunden Darmflora (Darmmikrobiom) beitragen und eine günstige Wirkung auf den Darm und die mit ihm verbundenen Körpersysteme haben. Probiotika gelten als sehr sichere Medikamente und ihre Wirksamkeit bei akuten Durchfallerkrankungen ist klinisch gut belegt.

Ihr Vorteil: Anders als Wirkstoffe, die die Darmtätigkeit stoppen, verhindern Probiotika das Ausscheiden der Erreger nicht, sondern unterstützen die Heilung anstatt nur das Symptom “Durchfall” zu verhindern.

NATÜRLICHER TIPP:

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