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Meist unerkannt: Mikro-Entzündungen machen Darmprobleme

Blähungen? Durchfall? Bauchkrämpfe? Nicht selten stecken sogenannte Mikroentzündungen des Darms dahinter. Diese Darmentzündungen werden zunächst kaum bemerkt – bis die ersten Symptome regelmäßig auftreten.

Der leckere Bohneneintopf macht sich im Bauch mit Blähungen bemerkbar? Das ist normal, denn Hülsenfrüchte haben eine blähende Wirkung. Auch Durchfall beispielsweise durch verdorbene Lebensmittel oder aufgrund einer Magen-Darm-Grippe ist ein akutes Problem und vergeht nach wenigen Tagen meist von selbst. Was aber, wenn Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen regelmäßig mehrmals im Monat auftreten und schließlich gar nicht mehr abklingen? Dann ist der Gang zum Arzt nötig. Denn eine Ursache können sogenannte Mikroentzündungen sein – kleinste Schädigungen der Darmschleimhaut.

Darmentzündung – wenn es im Bauch rumort

Eine Darmentzündung ist – wie der Name schon sagt – eine Entzündung des Darms. Grundsätzlich ist der Darm auch bei akuten Problemen wie einer Magen-Darm-Grippe (Gastroenteritis) entzündet. Aber eben nur kurzzeitig, dafür recht heftig.

Mikroentzündungen im Darm sind anders und tückisch. Manchmal dauert es eine ganze Weile, bis Betroffene sie bemerken. Oft erkrankt nicht der gesamte Darm, sondern nur einzelne Abschnitte. Schon kleinste Entzündungsherde können dabei große Auswirkungen auf das Wohlbefinden haben. Beschwerden wie Bauchweh, Durchfall, Blähungen oder Verstopfung schränken im Alltag stark ein; die Lebensqualität sinkt. Alle genannten Symptome können erste Anzeichen für die winzigen Entzündungen im Verdauungstrakt sein.

Bleiben die Mikroentzündungen unbehandelt, können sie chronisch werden und zum sogenannten Reizdarm führen.

Diagnose Mikroentzündung: Reizdarm oder was?

Bei Symptomen wie regelmäßigem Durchfall (oft im Wechsel mit Verstopfungen), Blähungen und Bauchschmerzen lautet die Diagnose jedoch in den meisten Fällen „Reizdarm“. Darunter leiden in Deutschland rund sieben Millionen Menschen – Sie sind mit Ihren Problemen also nicht allein.

Ursache für die überschießende Reaktion des Verdauungstraktes sind eben jene kleinen Darmentzündungen. Sie stören die Kommunikation zwischen Darmschleimhaut und Nervensystem des Darms. Das heißt: Durch die Entzündung ist die Darmschleimhaut angegriffen. Sie schüttet als Reaktion neuroaktive Botenstoffe wie Serotonin, Histamin und Proteasen aus. Diese bringen die Darmflora (das Mikrobiom) aus dem Gleichgewicht. Die Darmnerven werden gestresst, reagieren weniger sensibel und senden Schmerzsignale zum Gehirn.

Lange Zeit haben Experten beim Reizdarm keine organischen, also körperlichen, Ursachen gefunden. Diskutiert wurden deshalb vorwiegend psychische Probleme und Stress als Auslöser. Zwar können seelische Belastungen die Symptome verstärken, ursächlich sind sie jedoch meistens nicht. Vor einigen Jahren haben Wissenschaftler erstmals die unsichtbaren Mikroentzündungen als Ursache für die Darmkrankheit festgestellt. Sie werden von Medizinern auch „Mikroinflammationen“ genannt und gelten inzwischen gesichert als Auslöser des Reizdarmsyndroms.

Auch bei anderen Darmerkrankungen können Entzündungen Darmnerven überreizen und Ursache für Verdauungsprobleme sein. So leiden beispielsweise Patienten in der Ruhephase einer Colitis ulcerosa auch unter Reizdarm-ähnlichen Beschwerden.

Tipp: Darmentzündungen mit leistungsstarkem, probiotischem Arzneimittel lindern

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