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Darmentzündung: So sieht die Behandlung aus

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen werden in der Regel mit Medikamenten behandelt. Es gibt verschiedene Therapieoptionen, die sich nach Ausmaß und Intensität der Entzündung und dem vorherrschenden Beschwerdebild richten.

Zu den beiden häufigsten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) gehören die Krankheiten Colitis ulcerosa und Morbus Crohn. Beide treten schubweise auf und sind nicht heilbar, aber gut behandelbar. Die Wahl der Wirkstoffe hängt zum einen von der Stärke der Darmentzündung als auch von der Ausbreitung der Krankheit ab. Patienten mit starken Schüben und nur kurzen beschwerdefreien Phasen (Remissionsphasen) werden anders behandelt als solche mit leichten Symptomen und langen Phasen ohne Probleme.

Da die Ursachen für beide Krankheiten noch nicht endgültig geklärt sind, ist eine ursächliche Therapie nicht möglich. Ziel ist es deshalb, die Darmentzündung zu unterdrücken und so die beschwerdefreien Phasen zu verlängern. Dadurch soll nicht nur die Lebensqualität der Patienten verbessert werden, sondern auch die Funktion der betroffenen Darmabschnitte erhalten bleiben.

So läuft die Behandlung von Morbus Crohn ab

Bei der Darmentzündung Morbus Crohn kommen vorwiegend Kortisonpräparate mit den Wirkstoffen Prednison oder Budesonid zum Einsatz. Diese sollen die Entzündungen lindern. Mesalazin, ein Medikament, das bei Colitis ulcerosa Standard ist, ist bei Morbus Crohn weniger wirksam als die genannten Kortisonpräparate. Bei akuten Schüben kann es der Arzt jedoch ebenfalls verschreiben.

Darüber hinaus behandelt der Arzt die Symptome der Krankheit. Um Durchfall zu lindern, kommt in der Regel der Wirkstoff Loperamid zum Einsatz. Er hemmt die Darmbewegung. Dadurch verlängert sich die Darmpassage, sodass der Stuhl wieder besser eingedickt werden kann. Bilden sich im Verlauf der Erkrankung Fisteln im Darm, verschreibt der Arzt Antibiotika, etwa mit dem Wirkstoff Metronidazol.

Je nach Stärke eines Krankheitsschubs kann bei Morbus Crohn in der akuten Phase eine Ernährungsumstellung unterstützend wirken. Um den Darm nicht zusätzlich zu belasten, empfiehlt sich ballaststoffarme Kost. Da es vielen Betroffenen aufgrund der Beschwerden und Schmerzen schwerfällt, während eines Schubs ausreichend zu essen, sollten sie auf kalorienreiche Nahrungsmittel achten. So ist auch bei kleineren Mengen die Versorgung des Körpers gewährleistet. Ideal sind beispielsweise Bananen, Avocados oder Cremesuppen.

Kommt es wiederholt zum Darmverschluss oder zu nicht behandelbaren Abszessen, kann bei Morbus Crohn eine Operation nötig sein. Der befallene Darmabschnitt wird entfernt. Danach kann es zu einer vorübergehenden Heilung kommen, es ist jedoch wahrscheinlich, dass die Krankheit in anderen Darmabschnitten erneut auftritt.

Medikamentöse Therapie von Colitis ulcerosa

Die am häufigsten verschriebenen Medikamente bei Colitis ulcerosa sind sogenannte 5-Aminosalicylsäure-(5-ASA-)Abkömmlinge (zum Beispiel Mesalazin, Olsalazin) oder Kortikoide. Dabei handelt es sich um entzündungshemmende Wirkstoffe. Mesalazin ist in der Regel die erste Wahl. Ist nur der Enddarm von der Darmentzündung betroffen, wird Mesalazin als Zäpfchen (rektal) gegeben. Ist ein größerer Bereich des Darms entzündet, ist eine rektale Gabe in Form von Schaum oder eines Einlaufs möglich. Tabletten zum Schlucken (orale Gabe) stehen ebenfalls zur Verfügung. Der Arzt kann die orale und rektale Behandlung bei Bedarf parallel verordnen.

Auch eine Dämpfung des Immunsystems durch sogenannte Immunsuppressiva kommt in Betracht. Ebenso Kortikoid-Tabletten, die parallel zu Mesalazin gegeben werden. Wie bei Morbus Crohn kann auch bei Colitis ulcerosa in der akuten Phase eine Ernährungsumstellung auf ballaststoffarme Kost hilfreich sein.

Bei beiden Krankheiten kann es aufgrund der Durchfälle sowie der Darmentzündung zu einer Mangelernährung sowie einem Mangel an Vitaminen, Eisen oder Elektrolyten kommen. Das liegt daran, dass mit den Durchfällen viele Nährstoffe ausgeschwemmt werden, bevor sie vom Körper aufgenommen werden können. Zudem hemmt die geschädigte Darmschleimhaut die Aufnahme wichtiger Vitamine und Mineralstoffe. Besonders betroffen davon sind Eisen, Kalzium und Vitamin D.

Können natürliche Arzneimittel Darmentzündungen lindern?

Insbesondere Colitis ulcerosa spricht auf eine Therapie mit dem probiotischen Arzneimittel Mutaflor zur Erhaltung der beschwerdefreien Krankheitsphasen sehr gut an. Untersucht wurde in drei Studien die Wirkung des Wirkstoffs in Mutaflor . Bei der Vorbeugung eines Schubs zeigte sich dieser ähnlich wirksam wie der Standardwirkstoff Mesalazin dafür jedoch vielfach besser verträglich.

Inwieweit das natürliche Arzneimittel Mutaflor bei Morbus Crohn die Standardmedikation ersetzen kann, ist noch nicht geklärt. Hinweise auf einen möglichen erfolgreichen Einsatz zeigte eine Pilotstudie. Dabei waren Probiotika in Kombination mit Prednisolon wirksamer als Prednisolon zusammen mit einem Scheinmedikament (Placebo). Da eine Schädigung der Darmschleimhaut Auslöser der Darmentzündung ist, ist der Schutz der Schleimhaut eine weitere Möglichkeit, die Beschwerden von Morbus Crohn zu lindern. Die anti-entzündlichen Effekte des Bakteriums E.coli Nissle 1917 wirken sich positiv auf die erkrankte Darmschleimhaut aus und können zu ihrer Stabilisierung beitragen.

Tipp: CED begleitend mit natürlichen Arzneimitteln lindern

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