Wissen und Informationen rund um das Thema Darmgesundheit.

Durchfall: Wenn das Urlaubsessen auf den Magen schlägt

Der Urlaub ist die schönste Zeit des Jahres. Durchfall kann man da umso weniger gebrauchen. Die Realität sieht anders aus. Gerade im Urlaub leiden viele Menschen unter Reisedurchfall. Die Gründe sind unterschiedlich und hängen auch vom Reiseziel ab.

Warum Menschen im Urlaub so oft Durchfall bekommen

Durchfall ist die häufigste Reisekrankheit weltweit: unangenehm, aber meistens nicht lebensbedrohlich. Die Symptome sind dieselben wie beim akuten Durchfall zu Hause: breiiger bis flüssiger Stuhl mehr als dreimal täglich. Die Ursachen ähneln sich ebenfalls. Oft sind es bestimmte Viren und Bakterien, die den Urlaub verderben. Doch warum reagieren wir auf diese Keime anders als in heimischen Gefilden? Selbst Menschen mit einem ansonsten unempfindlichen Magen-Darm-Trakt sind nicht vor Reisedurchfall gefeit.

Der Grund: Wer nicht gerade in der Eifel, im Harz oder an der Nordsee Urlaub macht, sondern exotische Fernreiseziele bevorzugt, der kommt mit anderen Krankheitskeimen in Kontakt. An diese ist der Körper nicht gewöhnt, sodass er empfindlicher reagiert. Entsprechend schneller entwickeln Menschen Durchfallerkrankungen. Erholungssuchende Urlauber und Geschäftsreisende sind davon gleichermaßen betroffen. Für beide Gruppen gilt: Durchfall ist immer unschön.

Welchen Einfluss hat das Reiseziel auf das Durchfallrisiko?

Reisende, die innerdeutsche Ziele ansteuern, sind eher selten von Reisedurchfall betroffen. Gleiches gilt für Europa, Nordamerika (USA und Kanada) sowie Australien und Teile Nordostasiens (Japan, China, Südkorea). Diese Ziele gelten als Niedrigrisikogebiete für Durchfallerkrankungen. Nur etwa 25 von 1.000 Reisenden in diese Länder sind davon betroffen.

Ein hohes Risiko, an Reisedurchfall zu erkranken, besteht in folgenden Regionen:

  • Südostasien
  • Mittlerer Osten
  • Nordafrika
  • Mittelamerika
  • Karibik
  • Ozeanien

35 bis 140 von 1.000 Urlaubern leiden, statistisch betrachtet, bei einer Reise in diese Regionen unter „Montezumas Rache“, wie der Reisedurchfall im Volksmund genannt wird. Mit bis zu 900 Fällen auf 1.000 Reisende können sich Reisende sicher auf Durchfall einstellen, die Ziele in Südasien, in afrikanischen Ländern südlich der Sahara und Südamerika ansteuern. Sie gelten als Hochrisikogebiete für Magen-Darm-Erkrankungen. Je nach Reiseziel unterscheiden sich auch die Erreger, mit denen Betroffene in Kontakt kommen können.

Übrigens: Auf Nilkreuzfahrten sind bis zu 80 Prozent der Passagiere von Reisedurchfall betroffen.

Reisedurchfall vorbeugen: So lässt sich der Urlaub retten

Zu 100 Prozent vermeiden lässt sich Durchfall auf Reisen nicht. Dafür spielen zu viele Faktoren bei der Entstehung eine Rolle. Die wichtigste vorbeugende Maßnahme ist sorgfältige und regelmäßige Hygiene. Das gilt vor allem in Gebieten mit hohem und mittlerem Risiko. Schmierinfektionen – also das Berühren von kontaminierten Gegenständen und anschließendes essen aus derselben Hand – sind der häufigste Verbreitungsweg für Krankheitserreger. Verunreinigte Lebensmittel und unsauberes Trinkwasser sind eine weitere Ansteckungsquelle. Deshalb gilt:

  • im Urlaub die Hände noch häufiger waschen
  • Händedesinfektionsmittel oder desinfizierende Tücher immer dabei haben (für Situationen, in denen keine Waschgelegenheit vorhanden ist)
  • kein Leitungswasser trinken
  • auf Eiswürfel und Saftschorlen verzichten
  • Wasser nur aus Flaschen trinken, die noch Original verschlossen sind
  • zum Zähneputzen ebenfalls nur Wasser aus Flaschen verwenden
  • kein Wasser aus Brunnen oder Fließgewässern trinken
  • Fleisch und Fisch nur durchgebraten genießen
  • in tropischen Ländern auf Milch und Milchprodukte möglichst verzichten
  • keine Kostproben an Streetfood-Ständen
  • Kontakt mit Tieren vermeiden, da sie Krankheitsüberträger sein können
  • Fliegen von Lebensmitteln fernhalten

Für Obst und Gemüse ist folgender Merksatz die beste Hygieneregel: „Peel it, boil it, cook it or forget it“. Auf Deutsch: „Schäle es, erhitzte es, koche es oder vergiss es“. Alles was nicht durchgegart ist, durch Erhitzen desinfiziert wurde oder vor dem Essen durch eine Schale geschützt war, wird nicht gegessen.

Durchfall behandeln: Was tun im Fall des Falles?

Schlägt Montezumas Rache trotz aller Hygienemaßnahmen zu, ist es zunächst wichtig, viel zu trinken (Wasser, gesüßte Kräutertees, Limonaden), um einer möglichen Austrocknung (Dehydrierung) vorzubeugen und den Elektrolytverlust auszugleichen. Die weitere Behandlung richtet sich auch nach der Schwere der Symptome und dem Zustand des Betroffenen. Kinder, schwangere Frauen und ältere Menschen reagieren im Urlaub nicht nur empfindlicher auf die verschiedenen Erreger, sondern sind auch schneller von Dehydrierung bedroht. Bei diesen Risikogruppen sollte im Zweifelsfall ein Arzt zurate gezogen werden.

Gegen den Durchfall Medikamente zu nehmen, ist nicht immer ratsam. Die klassischen Durchfallmittel mit Wirkstoffen wie Loperamid hemmen die Darmbewegung. Bremst man diese, so verhindert man, dass der Darm Bakterien und Giftstoffe wieder ausscheiden kann. Umgekehrt gibt es Situationen, in denen es sinnvoll sein kann, die Darmtätigkeit zu verringern – etwa bei drohender Austrocknung. In verschiedenen Reisesituationen ist das ebenfalls wichtig, zum Beispiel für Rucksacktouristen, die durch einsame Gebiete wandern. Sie haben gar keine andere Wahl, als auf die klassischen Mittel zurückzugreifen. Diese sollten jedoch nicht länger als ein bis zwei Tage eingenommen werden. Mehr dazu erfährst du auch in unseren Beiträgen Durchfall: Welche Mittel helfen wie und Durchfall: So wirkt medizinische Hefe.

In neun von zehn Fällen beruhigt sich der Darm nach durchschnittlich drei Tagen von selbst und der Durchfall hört auf.

Tipp: Medizinische Yomogi-Hefe mit ganzheitlicher Wirkung

Ausblenden

Das könnte Sie auch interessieren: